Das Wunderwerk Casa Pueblo bei Punta del Este

Das Wunderwerk Casa Pueblo bei Punta del Este

Das Wunderwerk Casa Pueblo bei Punta del Este

6. Juni 2018

Ausflugsziel, Museum oder auch Hotel – das ist das Casa Pueblo in Punta Ballena bei Punta del Este. Nicht wenige bezeichnen das Bauwerk auch als Santorini Südamerikas.

Jedes Jahr kommen Tausende Besucher aus aller Welt ins Casa Pueblo, um dieses einzigartige Bauwerk kennen zu lernen. Das Casa Pueblo ist sicherlich eines der bedeutendsten Bauwerke Uruguays. Sowohl kulturell als auch architektonisch gesehen.

Wie ist Casa Pueblo entstanden?

Erschaffen wurde es vom Künster Carlos Páez Vilaró. Dieser lebte bis zu seinem Tod 2014 selber in dem Haus und seine Werke sind bis heute hier ausgestellt.

Er kaufte in den 60er Jahren ein Grundstück an der Küste, wo er zuerst ein kleines Holzhaus erbaute. Dieses diente in der Anfangszeit auch Atelier. Mit den Jahren baute er das Haus mit Zement aus und formte es wie eine Skulptur. Die Wände bestückte er mit Mitbringseln aus seinen zahlreichen Reisen. Nach und nach kamen Kuppeln, Tunnel und Terrassen hinzu.

Als Kontrast zum Himmel strich er das gesamte Haus in weiß. Insgesamt benötigte er 36 Jahre, um das Haus vollständig fertig zu stellen. Er baute zudem noch Zimmer für Freunde und Familie, damit diese ihn besuchen konnten.

Es hat 13 Etagen und jede verfügt über eine eigene Terrasse. Von diesen kann man den Sonnenuntergang bestens beobachten kann. Es wurde ohne jegliche Baupläne gebaut und ist angelegt wie ein Labyrinth.

Das Museum Casa Pueblo

Das Museum bildet das Zentrum des Gebäudekomplexes.Hier werden die Kunstwerke von Carlos Páez Vilaró ausgestellt. Außerdem kannst du im eigenen Kinosaal Filmausschnitte über des Lebens des Künstlers sehen.

Neben Gemälden findest du hier auch Keramiken sowie Skulpturen. In den Werken kann man die unterschiedlichen Phasen seiner Kunst erkennen.

Beim Rundgang durch die fünf Säle und drei Terrassen erkennt man die handgefertigte, einzigartige Architektur. Diese spiegelt sich auch in den Wegen sowie den modellierten Wänden wider.

Nach dem Rundgang kann man sich noch in der Taberna del Rayo Verde stärken.

Das Hotel Casa Pueblo

Wir hatten leider noch keine Gelegenheit im Hotel Casa Pueblo unterzukommen. Aber nach unserem Besuch holen wir dies vielleicht nochmal nach. Daher können wir leider nicht aus eigener Erfahrung berichten.

Das Hotel ist ein 4-Sterne Hotel und verfügt über 20 Zimmer und 50 Apartments. Neben einem Pool findest du auch ein eigenes Restaurant im selben Gebäudekomplex.

Lohnt sich ein Besuch des Casa Pueblo?

Auf jeden Fall! Wir waren sofort fasziniert vom Lebenswerk Paéz Vilarós. Das ganze Haus wirkt auf uns wie ein Museum. Selbst für Nicht-Kunstbegeisterte, ist Casa Pueblo eine schöne Abwechslung zum Trubel von Punta del Este.

Aus jedem Winkel des Hauses kann man aufs offene Meer hinausschauen. So kannst man sich genau vorstellen, wieso Páez Vilaró sich genau diesen Ort ausgesucht hat. In der Ferne kann man sogar den Cerro Pan de Azúcar sehen.

Leider hat es bei unserem Besuch geregnet wie aus Kübeln, aber dennoch hat sich der Besuch absolut gelohnt. Wir haben zumindest einen Eindruck bekommen, wie toll die Sonnenuntergänge hier sein müssen. Zudem konnten wir das Museum besuchen und die Kunstwerke bestaunen.

Bei unserem nächsten Besuch werden wir mehr Zeit mitbringen. Und vielleicht auch mal eine Nacht im Casa Pueblo Hotel verbringen.

Wie komme ich zum Casa Pueblo?

Das Casa Pueblo liegt in Punta Ballena. Punta Ballena liegt zwischen Punta del Este (20 Minuten entfernt) und Piriápolis (30 Minuten entfernt). Am besten fährst du mit einem Mietwagen hin und vor Ort gibt es kostenlose Parkplätze.

Casa Pueblo

Weitere Informationen für deinen Besuch im Casa Pueblo

Das Museum ist ganzjährig geöffnet und zwar jeden Tag von 10 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang. Der Eintritt für Erwachsene beträgt 280 uruguayische Pesos (ca. neun Euro). Für Kinder und Rentner gibt es Ermäßigungen.

Weitere Informationen findest du hier (Leider bisher nur auf Spanisch verfügbar).

Besichtigung des Weinguts Bodega Bouza | Wein aus Uruguay

Besichtigung des Weinguts Bodega Bouza | Wein aus Uruguay

22. Mai 2018

Nur Strand, Promenade oder Shoppen ist vielleicht nicht für jeden etwas. Manchmal möchte man noch mehr vom Land und der Kultur sehen. Der gute Wein aus Uruguay ist auch über die Ländergrenzen hinaus bekannt. Daher wollten wir auch mal wissen, wie dieser hergestellt wird und wieso der Wein aus Uruguay weltweit einer der Besten ist. Eine der führenden Winzereien ist die Bodega Bouza in der Nähe von Montevideo. Daher haben wir an einem Tag eines Besichtung des Weinguts Bodega Bouza mitgemacht und berichten hier wie es war.

Was ist die Bodega Bouza und wie ist sie entstanden?

Die Bodega Bouza verfügt über drei Weingärten verteilt auf 55 Hektar. Die eigentliche Winzerei befindet sich in der Nähe von Montevideo und verfügt über ca. 10 Hektar. Die anderen Felder liegen beim Pan de Azúcar bei Piriápolis und das andere bei Suarez.

Vor 16 Jahren wurde das Weingut von der Familie Bouza übernommen und vollständig renoviert. Dennoch werden auch bis heute auch noch die alten Tanks benutzt zur Weinproduktion.

Was bietet die Bodega Bouza?

In der Bodega Bouza werden im Jahr 150.000 Flachen Wein hergestellt. Die Hälfte davon wird in andere Länder exportiert, hauptsächlich Brasilien und die USA. Insgesamt gibt es 7 verschiedene Arten von Wein. An Weißweinen werden Rießling, Chadonnay, und Alvariño hergestellt. Zudem werden vier verschiedene Arten an Rotweinen hergestellt: Merlot, Pinnet Noir, Tempranillo und Tannat. Am meisten wird Tannat produziert, für welchen Uruguay auch bekannt ist.

Zudem wird noch ein Premiumwein hergestellt. Dieser wird aber nur verkauft, wenn die gewünschte Qualität erreicht wurde (Tannat, Merlot und Tempranillo). In Jahren, in denen die Qualität nicht erreicht wird, gibt es den Premiumwein auch nicht zu kaufen.

Wie wird der Wein von der Bodega Bouza angebaut?

Die Weinlese findet von Februar bis Mitte März statt. Die Lese findet ausschließlich in der Nach statt, um diese mit der Kälte des Morgens zu beenden. Im Juni und Juli werden die Pflanzen dann auf 40 cm Höhe beschnitten. So können die Pflanzen über den Winter bis September ruhen.

Im Dezember findet eine Ausdünnung statt, wobei von den insgesamt 8kg Trauben der Pflanze, ganze 6 kg entfernt werden. Danach soll die Pflanze ihr ganzes Potential in die übrigen 2 kg legen.  Der Zucker entwickelt sich erst nach dieser Phase und verteilt sich so nur auf die übrig gebliebenen Trauben.

Um eine bessere Qualität zu entwickeln, werden für den Tannat und den Merlot rosafarbene Steine beim Anbau verwendet. Diese spiegeln die Sonnenstrahlen besonders gut wieder und absorbieren die Wärme, die dann für die Pflanzen verwendet wird.

Was passiert nach der Lese mit den Trauben?

Rotwein, Weißwein und Rosé benötigen in der Herstellung unterschiedlich viel Zeit. Beim Rotwein werden die Schale der Traube, die Kerne und der Most zusammen mit dem Saft 15 Tage im Tank aufbewahrt und mehrmals am Tag umgerührt.

Bei der Produktion von Roséweinen sind Most und Saft nur 12 Stunden zusammen im Tank. Danach wird nur der Saft zwischen einer Woche und 12 Tagen im Tank behalten.

Für den Weißwein wird hingegen nur der Saft benutzt und dieser fermentiert auch innerhalb einer Woche und 12 Tagen.

Danach wird die Flüssigkeit in unterschiedliche Fässer gefüllt. Die Fässer werden nur maximal dreimal benutzt.

Der Wein benötigt zwischen 3 und 18 Monate im Holzfass, um seinen vollen Geschmack zu entwickeln.

Während Weißwein meistens zwischen 3 und 6 Monaten im Holzfass lagert, kann ein guter Rotwein schon mal die vollen 18 Monate in diesem verbleiben.

Nach der Lagerung im Fass, wird der Wein wieder in die Produktionstanks umgefüllt. In einem Tank werden verschiedene Arten teilweise gemischt. Wenn es sich nur um eine Traube handelt, dann nennt man den Wein „varietal“ und bei einer Mischung wird von einem „blend“ Wein gesprochen. Aus den Tanks wird der Wein dann in die Flaschen gefüllt, wo er nochmal 4 bis 10 Monate lagert, bevor er in den Verkauf geht.

Weitere Tipps für die Bodega Bouza und deinen Besuch

Die Bodega Bouza ist öffentlich zugänglich von Montag bis Samstag zwischen 10.00 und 18.00 Uhr. Es finden täglich fünf geführte Besichtigungen statt und zwar um 10.30, 11.30, 13.00, 14.00 und 16.00 Uhr. Über die Webseite kannst du dich vorher anmelden. Für 3000 uruguayische Pesos (ca. 80 Euro | Stand Mai 2018) kannst du auch das Komplettpaket mit Anreise, Führung, Weinprobe und Drei-Gänge Menü buchen.

Die Führung ist zwar an sich kostenlos, allerdings muss man pro Person am Ende im eigenen Laden eine Flasche Wein kaufen. Diese beginnen ab 900 Pesos (ca. 25 Euro). Wir können dir sagen, der Wein ist absolut empfehlenswert und du solltest unbedingt eine Flasche Tannat mitnehmen.

Wenn du mehr über die Bodega Bouza erfahren willst, dann schau mal hier vorbei.

Janine& Esteban Uruguay-Inside

Wir sind Janine und Esteban und wir berichten Dir hier über unser liebstes Reiseland: Uruguay. Hier findest Du nicht nur Reiseberichte, sondern auch praktische Tipps für Deine Reiseplanung. Wir hoffen, dass Dir Uruguay auch so ans Herz wächst wie uns.

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Uruguay- Der längste Karneval der Welt

Uruguay- Der längste Karneval der Welt

Uruguay - der längste Karneval der Welt

10. Februar 2018

Wer an den Karneval in Südamerika denkt, der hat meistens nur ein Land auf dem Schirm – Brasilien. Doch der Karneval in Uruguay ist der Längste der Welt. Sechs Wochen lang feiern die Uruguayer ihren Karneval und dieser ist mindestens genauso farbenfroh und begeisternd, wie der in Brasilien.

Der Candombe in Uruguay – ein Weltkulturerbe

Kilometerlange Umzüge führen durch Montevideo und animieren die Menschen zum Mittanzen. Nicht nur die Tänzerinnen sorgen für gute Stimmung, sondern auch die zahlreichen Candombe Trommler.

Diese treffen sich das ganze Jahr über am Wochenende in den Straßen Montevideos, um für das sechswöchige Ereignis zu üben. Der Candombe ist ein wichtiges Gut der uruguayischen Kultur und wurde 2009 sogar zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Der Camdobe ist ein Tanz der im 18. Jahrhundert durch die afrikanischen Sklaven entstand. Sie wurden u.a. nach Uruguay gebracht und mussten für ihre Hausherren die ganze Woche über arbeiten. Am Sonntag aber durften sie die Häuser verlassen und sich am einzigen Ort treffen, wo Schwarze erlaubt waren. Sie bastelten sich Trommeln und riefen sich mit diesen zusammen. Gemeinsam zogen sie dann ins Barrio Sur, wo sie tanzten und ihre Kultur ausleben konnten. Die Weißen durften bis dato nicht am Candombe teilnehmen. Mitte des 19. Jahrhundert kamen rheinländische Einflüsse aus Köln hinzu und so entstand diese einzigartige Tradition.

Der offizielle Wettbewerb der Karnevalsgruppen beginnt mit der Eröffnungsparade, die Ende Januar auf der Hauptstraße von Montevideo, der 18 de Julio, stattfindet. Der Höhepunkt für die Trommler sind die „llamadas“ Anfang Februar, die am nächsten Tag nach der Parade beginnen. Diese sind Teil eines Wettbewerbs und finden in den Stadtteilen Barrio Sur und Palermo statt. Die unterschiedlichen Candombegruppen ziehen durch die Straßen und feiern und tanzen.

Die Murgas in Uruguay – humoristischer und gesellschaftskritischer Chor mit Tradition

Neben dem Candombe spielen die Murgas eine große Rolle im Karneval in Uruguay. Sie sind die bekannteste Art von Karnevalsgruppen aus Uruguay. Diese humoristischen Gesänge sind vor allem gesellschaftskritisch und politisch motiviert. Meist bieten sie eine Mischung aus Rückblicken vom vergangenen Jahr sowie relevanten Themen, die die Gesellschaft und die Uruguayer bewegen. Am Tag nach der Eröffnungsparade beginnen die „Tablados“. Dies sind öffentlich Aufführungen die genutzt werden, um die Witze vor Publikum zu testen und für den finalen Wettbewerb anzupassen. Der Wettbewerb besteht aus drei Teilen und mit jedem Teil, wird die eigene Aufführung perfektioniert.

Neben den Murgas sind die Negros (Schwarze) y Lubolos mit die bekannteste Karnevalsgruppen aus Uruguay. Ihre Kunst ist geprägt von afrikanischen Tänzen und Klängen der Trommeln. Die Lubolos sind Weiße, die sich als „Schwarze“ anmalen und verkleiden. Anders als die Murgas, die bereits existierende Gesänge und Musik verwenden, komponieren die Lubolos diese immer wieder neu. Neben den Murgas und den Lubolos gibt es noch die Parodistas, Humoritas und Revistas. Alle Gruppen interpretieren auf humoristische und rhythmische Art ihre Kunst.

Die Murgas sind so fest in der uruguayischen Kultur verwurzelt, da sich wirklich jeder die Eintrittstickets leisten kann. Knapp zwei Euro kostet ein Ticket und pro Jahr werden hier mehr verkauft als für alle Fussballspiele im kompletten Jahr. Und das obwohl auch der Fussball fester Bestandteil der uruguayischen Kultur ist.

Nicht nur in Montevideo spielt der Karneval eine große Rolle. Auch in den anderen Städten finden diese Umzüge und Vorstellungen statt. Dabei werden in jeder Stadt Karnevalsköniginnen und Gewinner Auftritte gekürt.

Unser Tipp für den Karneval in Uruguay

Die Tickets für die Karnevalaufführungen bekommst Du in den örtlichen Abitab Läden. Normalerweise sollte es kein Problem sein, diese auch noch wenig Tage vor den Events zu erwerben. Wenn Karneval nicht Dein Fall ist, solltest Du Uruguay, und besonders Montevideo, eher meiden zu dieser Zeit. Wie in allen touristischen Spitzenzeiten werden hier die Preise für Unterkünfte und Flüge nochmal angezogen.

Wenn Du allerdings Karnevalfan bist – Ab nach Uruguay. Es lohnt sich dieses kulturelle, traditionelle und farbenfrohe Spektakel sich mal anzuschauen.