Wer nach Piriápolis fährt, fühlt sich ins Frankreich der früheren Jahre zurückversetzt. Man hat das Gefühl die Zeit sei irgendwie stehen geblieben. Die lange Strandpromenade, die kleinen Läden direkt daneben und die in die Jahre gekommenen Gebäude versprühen einen Charme, den man so nirgendwo anders in Uruguay hat.
Piriápolis ist vielleicht auch deshalb einer der beliebtesten Urlaubsorte der Uruguayos. Aber auch ausländische Touristen (besonders Argentinier und Brasilianer) kommen in den Sommermonaten (Dezember bis Februar) in Scharen nach Piriápolis.
Die Anfänge von Piriápolis
Die Stadt wurde vom uruguayischen Unternehmer Francisco Piria erbaut, ganz nach seinen Vorlieben. 1890 kaufte er ein großes Stück Land vom Pan de Azúcar ausgehend bis hin zum Meer. Von einer Europareise kam er inspiriert zurück und begann Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Aufbau von Piriápolis. Er begann mit dem Bau des Hotel Piriápolis. 1910 baute er die Rambla, die heutige Strandpromenade der Stadt. Diese ist angelehnt an die Cote d’azur Frankreichs. Zum Schluss errichtete er das berühmte Hotel Argentino, eines der teuersten und größten Hotels in Südamerika bis dato.
Ankommen in Piriápolis
Wenn man von Montevideo aus in den Badeort fährt benötigt man bei guter Verkehrslage ca. 1,5 Stunden. Am besten fährt man an der Küste entlang und kann so die atemberaubenden Strände auf dem Weg nach Piriápolis genießen. Beispielsweise Bellavista, einige Kilometer bevor man in die Stadt hineinfährt.
Am Stadteingang findet man direkt das Hotel Argentino. Der Bau ist etwas in die Jahre gekommen, aber funktioniert noch heute als Hotel. Die Architektur der Stadt erinnert stark an die Renaissance und es ist schade, dass manche Gebäude nicht besser erhalten sind.
Deshalb ist Piriápolis so beliebt…
Obwohl das Wasser in Piriápolis kein Meerwasser ist, sondern immer noch Rio de la Plata Wasser, ist es klar und sauber. Man denkt nicht, dass man eigentlich an einem Fluss sitzt.
Auch die Badestrände um Piriápolis wie Playa Hermosa und andere sind ruhig und perfekt zum Entspannen.An der Strandpromenade, die sich einmal an der Stadt entlang schlängelt, gibt es viele Cafés und Restaurant, in denen man sich bewirten lassen kann. Leider sind auch hier die Preise sind den letzten Jahren stark angestiegen, was besonders die Uruguayos merken. Für Europäer steht der Eurokurs momentan relativ günstig.
Unser absoluter Favorit ist die Eisdiele Mare e Blu. Die Eisdiele basiert auch dem Kiloprinzip. Man bedient sich selber mit allen Eissorten, die man möchte. Zudem kann man Schokosoße oder Streusel und viele andere Dinge als Toppings dazunehmen. Im Anschluss bezahlt man das Eis nach Gewicht. Wir kommen jedes Mal wieder, da dies auch etwas ist, was wir in Europa so nicht kennen.
Wo kann man am besten übernachten?
Am schönsten ist es eigentlich noch etwas außerhalb von Pirápolis, in den Vororten wie Bellavista oder Proa al Mar (Playa Hermosa). Hier ist es ruhig und es gibt viele schöne Ferienhäuser zum Mieten. Viele liegen in erster Strandreihe. In wenigen Metern ist man vom Haus zum langläufigen Strand gelaufen.
Wer nicht in Piriápolis selber übernachten möchte, kann auch im nahegelegenen Punta del Este nächtigen. In 40 Minuten hat man die beliebte Stadt erreicht und ist dennoch nah genug, um einen Tagesausflug nach Piriápolis zu machen.
Ausflugsmöglichkeiten in und um Piriápolis
Neben der Rambla und der kleinen Innenstadt sowie den Stränden hat man auch um Piriápolis viele Ausflugsmöglichkeiten.
Cerro San Antonio
Mit einer Seilbahn kann man zum Beispiel vom Jachthafen auf den Cerro San Antonio fahren. In 130 Metern Höhe hat man einen wunderschönen Ausblick über Piriápolis. Auch mit dem Auto erreicht man den Cerro San Antonio.
Cerro Pan de Azúcar
Wer wandern und noch höher hinaus möchte, dem würden wir den Cerro Pan de Azúcar empfehlen. MIt fast 400 Metern Höhe ist der Pan de Azúcar der höchste Punkt Uruguays. Auf dem Gipfel befindet sich ein 32 Meter hohes Kreuz, welches auch aus einigen Kilometern Entfernung noch gut sichtbar ist. Dieses kann auch bestiegen werden. Die Wanderung vom Ausgsangspunkt im Nationalpark bis zum Gipfel dauert ca. 1,5 – 2 Stunden. Oben angekommen erwartet einen ein toller Ausblick bis hin nach Punta del Este.
Castillo de Piria
Das Castillo de Piria wurde vom Gründer der Stadt Francisco Piria als Residenz für seine Familie und sich erbaut. Es befindet sich in direkter Nähe der Stadt und ist umgeben von einem großen Park. Nach dem Tod Pirias wurde das Schloss in ein Museum umfunktioniert, welches Dienstags bis Sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr Besuchern offen steht. Der Eintritt ist kostenlos und es werden auch geführte Besichtigungen angeboten.
Das Schloss ist ein schönes Ziel, um die Anfänge von der Stadt und seinem Gründer zu entdecken und etwas in die Geschichte einzutauchen.
Weitere Tipps
Außerhalb der Saison ist Piriápolis ein ideales Ziel, da die Stadt und die Strände nicht überlaufen sind. Die Preise steigen meist in der Hochsaison und das leider nicht nur für die Unterkünfte. Auch die Restaurantpreise werden saftig angezogen und sind oft völlig überzogen. Wer also aufs Geld achten und trotzdem auch Abends essen gehen möchte, der sollte die Nebensaison auf jeden Fall vorziehen.